top of page

März - ein ereignisreicher Monat


Heute gibt es ein kleine Zusammenfassung von dem, was ich im März so erlebt habe. Anfang März sind Christian, Vereinsvorsitzender von VolNet Deutschland und Sina, zukünftige Freiwilligenkoordinatorin bei VolNet Deutschland, für einen mehrwöchigen Besuch hierher gekommen. Hauptgrund war das fünftägiges Zwischenseminar, welches Bestandteil des weltwärts-Programms ist und zur Reflexion dient. Das Zwischenseminar fand zusammen mit acht weiteren Freiwilligen aus Gambia und dem Senegal in der Bintang Bolong Lodge statt. Diese befindet sich etwa 80 Kilometer von Gunjur entfernt im Landesinneren direkt an dem Fluss Bintang Bolong. Es liegt in ruhiger Lage direkt am Fluss und ist deshalb ein perfekter Ort, um die bisherige Zeit Revue passieren zu lassen.  

Ein Blick auf eines der Zimmer, die genau wie der Weg dorthin auf Stelzen über den Mangroven stehen. (Foto von Ousman Ceesay) 

Ein Blick auf den Fluss von der Terrasse der Lodge. 

Wir haben in diesen fünf Tagen unter anderem über schöne Erlebnisse, überraschende Erkenntnisse, Ängste und Sorgen, Verbesserungspotential und Ideen für die verbleibende Zeit gesprochen. Ebenso waren auch unsere Erfahrungen, Erlebnisse und Erkenntnisse über den afrikanischen Kontinent vor dem Freiwilligendienst Thema. So sind dann Erinnerungen aus der Kindheit wieder zum Vorschein gekommen. 

Mir selbst hat diese Reflexion insgesamt ganz gut getan, denn man nimmt Unterschiede teils gar nicht so wahr, weil sie mittlerweile selbstverständlich erscheinen. Ihr fragt euch jetzt wahrscheinlich, was ich damit meine... Zum Beispiel ist es hier selbstverständlich, dass alle aus einer großen Schüssel essen, dass der Strom einfach mal für einige Stunden ausfällt (in den letzten Wochen eher weniger, aber trotzdem häufiger als in Deutschland), dass es monatelang nicht regnet (länger als während der Dürre letztes Jahr in Deutschland), wobei es im März wie aus heiterem Himmel für eine Stunde geregnet hat. 

Unsere Gruppe während einer Einheit in dem großen Rundhaus. (Foto von Ousman Ceesay) 

Vor dem Abendessen auf der Terrasse (Foto von Ousman Ceesay) 

Wir haben uns aber nicht nur ausgetauscht, sondern auch eine Bootsfahrt unternommen und haben einen Außenarm des Bintang Bolongs befahren. 

Die Sicht aus dem Boot. 

Wir konnten in der Landschaft drumherum und im Fluss viele Vögel und Fische entdecken.

(Foto von Sina) 

 (Foto von Sina) 

Nach der Bootsfahrt haben wir noch einen längeren Spaziergang von einer verlassenen, nicht fertiggestellten Lodge zurück ins Dort gemacht. 

(Foto von Ousman Ceesay) 

Eine große Moschee, einige Shops an der Straße, zahlreiche Häuser mit Blechdach und ein großer Fußballplatz prägen das Ortsbild von Bintang. 

Blick auf das Dorf Bintang von der Eibgangsschneise der Lodge. 

Am Ende des Dorfes ist dann die Lodge zu finden. 

Die fünf Tage vergingen sehr schnell und am Tag der Abreise war ich überrascht, dass die Woche schon wieder fast vorbei war. 

Mir werden von dort auch die schönen Sonnenuntergänge in Erinnerung bleiben. Auf einem Ranking von 1 bis 10 ist das sicherlich eine 10 oder? ;) (Foto von Sina) 

Christian und Sina sind aber nicht nur für das Seminar vorbei gekommen. VolNet Gambia hat auf Benna Kunda kurz danach seinen 15. Geburtstag mit einer Anniversary gefeiert. Wir haben die Nachbarn, Freunde, die Gastfamilien, Leute aus den Projekten und viele Kinder zu Gast gehabt 

(Foto von Ousman Ceesay) 

Champion, der bekannteste Poetry Slammer des Landes, hat einige Texte vorgetragen, es gab viel Musik und Tanz.

(Foto von Ousman Ceesay) 

(Foto von Ousman Ceesay) 

Und natürlich reichlich zu Essen und zu Trinken. Wie es sich für eine wunderbare Geburtstagsfete halt so gehört!

Einige Damen von der Gunjur Movie Group und ihre Freundinnen haben viel gekocht. (Foto von Ousman Ceesay) 

Es gab Benechin! (Foto von Ousman Ceesay) 

Nicky (links) , eine frühere VolNet-Freiwillige, war ebenfalls auf der Anniversary zu Gast. (Foto von Ousman Ceesay) 

Wir haben einige Bilder aus den vergangenen Jahren aufgehangen. Diese sind auf großes Interesse gestoßen. (Foto von Ousman Ceesay) 

Und Volleyball wurde genau wie Basketball auch gespielt. (Foto von Ousman Ceesay) 

Dann gab es auch noch ein Wettessen. Ich sollte mich daran auch beteiligen. Für das Essen hatten die beiden anderen Freiwilligen Marieke und Gunda gesorgt. Was sie mir vorher allerdings nicht verraten hatten, ist, dass es darum ging, ein Tapalapa mit gekochten Eiern so schnell wie möglich zu verspeisen... Ich esse ja eigentlich so ziemlich alles, aber gekochte Eier mag ich überhaupt nicht... Ich habs trotzdem gegessen, bin aber folgerichtig abgeschlagen Letzter geworden. ;)  

VolNet Gambia in einem Foto. 

Vor der Anniversary haben wir Benna Kunda noch schön fleißig aufgeräumt und Ideen für die Zukunft geschmiedet. Das war eine ziemlich konstruktive Angelegenheit, aber es hat uns allen viel Motivation für die kommende Zeit gegeben. 

Christian war 2006 selbst für ein halbes Jahr Freiwilliger in Gambia und hat dabei geholfen, Benna Kunda aufzubauen. Aus dieser Zeit hat er bis heute noch viele Kontakte zu interessanten Leuten und Orten. So auch zum Art Village, welches sich etwas unscheinbar zwischen Sanyang und Tanji etwas abseits vom Highway befindet. 

Ein Ort, der mit viel Liebe zum Detail von Babucarr Etu Ndow, einem 2014 leider viel zu früh verstorbenen Künstler, maßgeblich gestaltet wurde. Wir haben dort Batik gemacht. Das bedeutet, dass wir ein Stoff oder T-Shirt mit Farbe gewaschen haben und es so gestaltet haben. Am Ende ist ein buntes, farbenfrohes Kunstwerk entstanden. 

Ebenfalls ein Ort voller Kunst ist für mich das fishing village von Gunjur. Ein Ort voller Schiffskunst. Die farbenprächtigen Boote der Fischer, die zumeist aus dem Senegal kommen, holen täglich eine große Anzahl von Fischen an Land. Diese werden nicht nur auf dem Markt verkauft, sondern auch in einer Fabrik von einer chinesischen Firma weiterverarbeitet. Diese wird hier überaus kritisch gesehen, da diese unter anderem eine nicht unerhebliche Menge des Fisches wegwerfen. 

Farbenfroh wie eh und jeh sind die zahlreichen Boote. Täglich holen die Boote viele Fangnetze aus dem Atlantik. 

In unmittelbarer Nähe findet sich eine große Moschee am Strand. Diese wurde erst vor wenigen Jahren eröffnet und ist eine Pilgerstätte für Muslime und heißt "Kenye-Kenye Jamango". Dies bedeutet Sanddünen-Moschee. Der Ort ist deswegen eine Kultstätte, da der damalige Anführer der Tidschaniya-Bewegung,ʿUmar ibn Saʿīd al-Fūtī Tall,  Ende der 1830er Jahre an diesem Ort für einige Zeit verweilt hatte. Die Ausbreitung des Islams in Westafrika hängt eng mit der Tidschaniya-Bewegung zusammen und ist ein Orden des Islams. 

Wenn man dann noch weiter läuft kommt man an verschiedenen Lodges vorbei. 

Es lässt sich dort auf jeden Fall aushalten in der Nemasu Lodge. Wir waren da, um eine Kleinigkeit zu trinken. 

Viel erlebt... War noch was?

Ach ja... Wir hatten zwei ganz besondere Besucher auf Benna Kunda. Den einen hätte ich beim Laub hacken fast übersehen.

Der Sportskamerad hier ist eine Puffotter. Glücklicherweise hat er sich nach einiger Zeit aus dem Staub gemacht. 

Der andere hat sich unterm Tisch versteckt. Ich würde ihn Trump-Raupe nennen. ;) 


bottom of page